Die ehemalige Freundin von Jeffrey Epstein, Ghislaine Maxwell, ist wegen Beihilfe zu sexuellem Missbrauch zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Maxwell hat für Epstein junge Frauen und Teenager angeworben haben, welche Epstein und möglicherweise auch einige seiner Freunde sexuell missbrauchten, schändeten oder vergewaltigten.
Die Verkündung des Strafmasses erfolgte durch Richterin Alison Nathan vor den Schranken des Federal District Court for the Southern District of New York, wo vor dem Verdikt noch einmal Aussagen von Opfern gehört wurden, obwohl die Jury Maxwell bereits im letzten Dezember in fünf von sechs Anklagepunkten schuldig gesprochen hatte. „Ob du reich oder mächtig oder völlig unbekannt bist, niemand steht über dem Gesetz“, soll die Richterin gemäss Zeitungsberichten zur Begründung des Strafmasses gesagt haben. Die 20 Jahre Gefängnis für die 60-jährige Maxwell blieben deutlich unter dem Antrag der Staatsanwaltschaft, welche eine Strafe von 30 bis 55 Jahren gefordert hatte. Zusätzlich muss Maxwell eine Geldstrafe von USD 750’000 berappen.
Ein Wort des Bedauerns
Maxwell hatte selbst das Wort ergriffen und sich an die Opfer gewandt, sich dabei aber auch selbst als Opfer von Epstein darzustellen versucht. Sie bedaure den Schmerz der Opfer, sagte Maxwell, dass sie Jeffrey Epstein getroffen habe, sei der grösste Fehler ihres Lebens gewesen.
Epstein selbst hatte sich in der Untersuchungshaft am 10. August 2019 das Leben genommen, bevor ihm der Prozess gemacht wurde. – Wobei die Stimmen derer nicht verstummen, die hinter dem Tod von Epstein ein Komplott sehen. Epstein hatte viele einflussreiche Freunde aus Politik und Wirtschaft, die möglicherweise in grosser Sorge darüber waren, dass Epstein im Rahmen des Prozesses „auspacken“ und Übergriffe von anderen Prominenten bekanntmachen würde. – Einer, der schon vor Jahren ebenfalls in den Strudel geriet, ist Prinz Andrews. Der Britte hatte zuletzt eine Zivilklage eines mutmasslichen Opfers mit einer hohen Abfindung an die Frau erledigt, um einem peinlichen Prozess zu entkommen.
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