Im Fall Block stehen sich Christina Block, Unternehmerin aus der Hamburger Block-Familie, und ihr früherer Partner Stephan Hensel gegenüber. Im Kern geht es um die beiden jüngeren Kinder – strafrechtlich um die mutmassliche Entführung in der Silvesternacht 2023/24 vor dem Landgericht Hamburg, familienrechtlich um Sorgerecht und Umgang in Dänemark. Die Verfahren laufen parallel, nähren sich gegenseitig und verlagern den Konflikt regelmässig von der Aktenlage in die Öffentlichkeit.
Autor: Roger Huber
„Der Richter ist kein Subsumtionsautomat“: Patrick Krauskopf über Macht, Medien und Litigation-PR
Litigation-PR ist in grossen Verfahren längst Teil der Strategie – nur die Schweiz tut oft so, als spiele sich Justiz im luftleeren Raum ab. Während Staatsanwaltschaften offensiv kommunizieren und Schlagzeilen Biografien prägen, bleiben Beschuldigte und ihre Anwälte meist stumm. Im Gespräch mit Inside-Justiz erklärt Wirtschaftsrechtsprofessor und Prozesskommunikationspionier Patrick L. Krauskopf, warum der Hamburger Fall Block als Lehrstück gelungener Litigation-PR taugt, der Fall Ignaz Walker zum Mahnmal für kommunikatives Versagen wird…
«Die Jagd nach Whistleblowern: Was bleibt vom Schweizer Quellenschutz?»
Quellenschutz ist kein Luxus, sondern Infrastruktur der Demokratie. Ohne ihn verstummen Whistleblower, werden Missstände unsichtbar, bleibt die Gesellschaft blind. Doch die Schweiz lebt seit Jahren mit einem Paradox: Die Justiz soll Geheimnisverrat ahnden, hat aber bei Leaks an Medien kaum prozessuale Werkzeuge – weil das Gesetz den Schutz extrem weit zieht. Staatsanwalt Damian K. Graf stellt diese Asymmetrie in seinem Beitrag auf Medialex ins Schaufenster und fordert eine präzise Korrektur.…
Medien-Maulkorb – ein juristischer Dammbruch im Fall Schär
Eine Berner Richterin hat der Weltwoche und dem Medienblog Zackbum.ch auf Antrag des Anwalts von Prof. Bernhard C. Schär verboten, über ein laufendes Verfahren zu berichten. Der an der Universität Lausanne lehrende Historiker, der für seine postkolonialen Theorien bekannt ist, sah sich durch mehrere kritische Artikel in seiner Persönlichkeit verletzt. Die Beiträge – unter anderem von René Zeyer – hatten Schärs Gutachten zu den Zürcher „Mohrenkopf“-Inschriften als ideologisch gefärbt und…
Südostschweiz: Bündner Justiz mit Beisshemmung
Der Vergewaltigungsfall um den ehemaligen Verwaltungsrichter aus Graubünden sorgt weiter für Schlagzeilen. Die Südostschweiz berichtet über massive Kritik an der Justiz – diesmal wegen der Verzögerung des schriftlichen Urteils, das nach fast einem Jahr immer noch nicht vorliegt. Der Jurist und ehemalige SP-Gemeinderat Jean-Pierre Menge spricht im Interview von „Beisshemmungen“ und einem Verfahren, das „zu lange, zu milde und zu wenig transparent“ geführt worden sei.
Glarus – Gnade und der lange Schatten der Zeit
In Glarus gibt es Gnade nur auf dem Papier. Im Fall des Treuhänders aus den Jahren 2004 bis 2006 ist das Ermessen äusserst eingeschränkt. Der Fall ist alt, die Haft ist neu – und doch wirkt alles aus der Zeit gefallen. Trotz eines Zeitabstands von fast zwei Jahrzehnten lehnt Glarus den gezielten Teilerlass ab, diskutiert einen orchestriert wirkenden Kommissionsbericht kaum öffentlich und lässt zentrale Fragen bei der Strafanstalt Saxerriet offen.…
AR: Gefangen im Paradoxon – Wie die Appenzeller Justiz einen Bürger im Stich lässt
Gefangen im Paradox – Wie die Appenzeller Justiz einen Bürger im Stich lässt
Absurder Glarner Justiz-Zirkus: Treuhänder soll mehr als 20 Jahre nach der Tat für 18 Monate ins Gefängnis
Der Glarner Landrat berät am Mittwoch über das Begnadigungsgesuch eines Treuhänders. Wird das Gesuch abgelehnt, muss er für 18 Monate ins Gefängnis. Während Begnadigungsgesuche in aller Regel abgelehnt werden, zeichnet der vorliegende Fall allerdings tatsächlich ein sehr zwielichtiges Bild der Glarner Justiz.
