Heard für Verleumdung verurteilt

Die Jury im Prozess zwischen Johnny Depp und Amber Heard hat ihr Urteil gesprochen. Amber Heard wird schuldig gesprochen, ihren Ex-Mann Johnny Depp diffamiert zu haben.  Sie muss ihm total  Schadenersatz im Umfang von USD 15 Mio. bezahlen – von den 50 Mio, welche Depp eingeklagt hatte. Die Gegenklage von Amber Heard, die von Johnny Depp USD 100 Mio. verlangte, wird von der Jury bis auf einen Punkt zurückgewiesen: Ein Anwalt von Johnny Depp wird der Verleumdung von Heard schuldig gesprochen und muss ihr USD 2 Mio. bezahlen.

Die 7-köpfige Jury ist Johnny Depp in allen Punkten seiner Klage gefolgt und bestätigt damit, dass er von Amber Heard insbesondere in einem Artikel der WASHINGTON POST verleumdet worden sei. Die Schauspielerin hatte Depp dort vorgeworfen, er sei gegen sie gewalttätig geworden. Depp hatte in dem Prozess beklagt, der Artikel habe seine Karriere ruiniert und ihn beispielsweise mehrere Rollen als Schauspieler gekostet. Amber Heard führte Gegenklage und behauptete, die Beschuldigungen von Depp, sie habe ihn zu Unrecht beschuldigt, hätte ihre Reputation beschädigt.  Die Vorwürfe von Heard gegenüber Johnny Depp weist die Jury jetzt allerdings zurück, entsprechend erhält sie auch keinen Schadenersatz zugesprochen. Einzig in einem Punkt erhält sie Recht: Ein Anwalt von Depp hat Heard gemäss Jury mit einer Aussage ebenfalls verleumdet; dafür erhält sie USD 2 Mio.

Bei der Urteilsverkündung am Mittwochabend MESZ war lediglich Amber Heard anwesend, Johnny Depp war nicht mehr vor Ort und ist bei dem Ausgang des Verfahrens der klare Gewinner, soweit von Gewinn gesprochen werden kann. Die Klagen waren während insgesamt 6 Wochen verhandelt worden, der gesamte Prozess war im TV übertragen worden, über den Youtube-Kanal von LAW & ORDER in die gesamte Welt. Viele Kommunikationsspezialisten gehen davon aus, dass der Prozess am Ende beiden Parteien geschadet hat und die intimen Details aus ihrer Ehe den Ruf beider Schauspieler noch weiter nachhaltig beschädigt haben.

Interessant ist das Verdikt der US-amerikanischen Jury unter einem weiteren Aspekt: Die toxische Ehe zwischen Heard und Depp war bereits 2020 vor Gericht verhandelt worden: Depp hatte damals in London gegen die englische Boulevardzeitung THE SUN vorgegangen, die geschrieben hatte, dass Heard von Depp körperlich misshandelt worden sei. Die englischen Richter hatten damals Depps Klage abgewiesen und waren zum Schluss gekommen, dass sich zumindest eine Mehrheit der Vorwürfe, welche die Zeitung gegen Depp angeführt hatte, sich als wahr erwiesen hätten.

 

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