Neue Fifa-Sonderermittler gewählt

Ulrich Weder und Hans Maurer heissen die neuen ausserordentlichen Bundesanwälte, die in der FIFA-Affäre ermitteln sollen. Die Vereinigte Bundesversammlung wählte die beiden pensionierten Zürcher Staatsanwälte am Mittwoch in ihr Amt.

Die beiden neuen wurden von der parlamentarischen Gerichtskommission vorgeschlagen und waren unbestritten. Sie erhielten 189 (Weder) und 188 Stimmen (Maurer) bei 192 gültigen Wahlzetteln und waren damit durchs Band von allen Fraktionen unterstützt worden. Weder und Maurer sollen nun die Strafuntersuchung gegen den ehemaligen Bundesanwalt Michael Lauber und allenfalls weitere Personen führen, die in den Verfahren rund um den Weltfussballverband FIFA über Jahre eine schlechte Figur gemacht hatten. So war beispielsweise von mehreren Geheimtreffen zwischen Lauber, seinen Adlaten und Fifa-Präsident Infantino die Rede. Die Umstände dieser Treffen konnten bislang nie restlos geklärt werden. Mögliche Tatbestände sind Amtsmissbrauch, Begünstigung oder Amtsgeheimnisverletzungen.

Das Zürcher Duo ersetzt Stefan Keller, der im Mai zurückgetreten war, nachdem ihn das Bundesstrafgericht der Befangenheit bezichtigt hatte und ihm damit untersagte, weiterhin gegen Fifa-Präsident Gianni Infantino ermitteln zu dürfen. Stein des Anstosses war insbesondere die Medienkommunikation Kellers, der nicht nur mehrfach vorgeprescht war und Entscheide des Bundesstrafgerichts öffentlich gemacht hatte, bevor das Gericht das selber tat. Er habe, so das Gericht, Infantino in einer seiner Medienmitteilungen vorverurteilt. – Das Urteil des Bundesstrafgerichts war seinerseits allerdings von Keller selbst und auch von neutralen Experten scharf kritisiert worden.

Immer wieder Thema sind beispielsweise die unglücklichen personellen Verstrickungen. So war der heutige Bundesstrafrichter und Abteilungspräsident Olivier Thormann früher selbst als Bundesanwalt in die Fifa-Ermittlungen involviert und lange Zeit verdächtigt worden, selbst Teilnehmer an den heimlichen Treffen gewesen zu sein. Erst diese Woche hatten die CH Medien-Zeitungen berichtet, Thormann habe unterdessen allerdings neue Belege beigebracht, die beweisen könnten, dass er an den fraglichen Tagen im Ausland weilte.

 

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