Neue Strafanzeige gegen Josef Blatter

Ex-FIFA-Präsident Sepp Blatt droht neues Ungemach. Der Weltfussballverband FIFA teilt heute mit, er habe Strafanzeige gegen die ehemalige FIFA-Geschäftsführung eingereicht. Explizit ist die Rede davon, dass sich die Vorwürfe gegen den ehmaligen FIFA-Präsidenten Joseph S. Blatter „sowie andere Personen“ richten.

Es geht um die Einrichtung des FIFA-Museums im „Haus zur Enge“ beim Tessinerplatz in Zürich (im Bild). Externe Experten hätten bei einer Untersuchung „Beweise“ für „den mutmasslichen Tatbestand der ungetreuen Geschäftsbesorgung“ gefunden. Die neue FIFA-Führung stösst sich zum Beispiel daran, dass die FIFA 140 Millionen Franken für die Renovation und die Modernisierung des Gebäudes ausgegeben habe, obwohl ihr die Liegenschaft gar nicht gehöre. Die Gesamtprojektkosten für das Museum hätten 500 Millionen Schweizer Franken betragen, und der langfristige Mietvertrag bis ins Jahr 2045 soll der Inhaberin des Gebäudes, der Swiss Life, 360 Millionen Franken einbringen. Dieser Vertrag sei verglichen mit den üblichen Marktpreisen „ungünstig“ gewesen.

In der Medien-Mitteilung wird der stellvertretende FIFA-Generalsekretär Alasdair Bell zur FIFA-Untersuchung mit den Worten zitiert: „Die Prüfung förderte mehrere verdächtige Umstände und Führungsversäumnisse zutage, von denen einige strafrechtlich relevant sein könnten und daher von den zuständigen Behörden sachgemäß untersucht werden müssen. Wir hatten keine andere Wahl, als den Fall bei der Staatsanwaltschaft anzuzeigen, zumal die jetzige FIFA-Geschäftsleitung gegenüber der Organisation auch eine Treuepflicht hat, die sie nach den massiven Versäumnissen ihrer Vorgänger zu erfüllen gewillt ist.“

Die FIFA kommt zum Schluss, das sei eine halbe Milliarde Schweizer Franken gewesen, „die in die Förderung des globalen Fussballs hätten fliessen können und müssen.“

Gemäss verschiedenen Zeitungsberichten hat die Staatsanwaltschaft Zürich den Eingang der Anzeige bestätigt. Sepp Blatters langjähriger Strafverteider Lorenz Erni wird von der Deutschen Presseagentur mit den Worten zitiert: „Die Vowürfe sind haltlos und werden behement zurückgewiesen.“