ie diverse Medien, unter anderem 20 Minuten, berichteten, wurde Joshua Schulte, ein ehemaliger Mitarbeiter der CIA, in New York zu 40 Jahren Gefängnis verurteilt, nachdem er geheime Hacker-Programme des US-Auslandsgeheimdienstes an Wikileaks weitergegeben hatte. Auch in China gab es eine Verurteilung eines australischen Autors.
Dies wurde von der Staatsanwaltschaft als schwerwiegendes Verbrechen gegen die nationale Sicherheit der USA eingestuft. Schulte, der zwischen 2012 und 2016 in einem Hacker-Team der CIA tätig war, sammelte Schadsoftware zur Cyberspionage. Diese Informationen wurden später auf Wikileaks unter dem Namen „Vault 7“ veröffentlicht. Der Diebstahl dieser geheimen Daten wurde von der CIA als „digitales Pearl Harbor“ bezeichnet. Die Veröffentlichung von Vault 7 war eines der bedeutendsten Lecks in der Geschichte der CIA und enthüllte geheime Cyberwaffen und Spionagetechniken, die die Vereinigten Staaten einsetzten, um Computer, Mobiltelefone, Fernsehgeräte, Webcams, Videostreams und vieles mehr zu überwachen oder zu knacken.
Informationen für Hacker auf der ganzen Welt
Aus den Dokumenten ging hervor, dass die CIA eine eigene Programmiertruppe aufgebaut hatte, um durch Schwachstellen unter anderem in Smartphones, Computern und Fernsehgeräten Verdächtige gezielt auszuspähen. Außerdem erhielten Hacker weltweit Zugriff auf diese Werkzeuge. Schulte soll aus Wut über frühere Kollegen gehandelt haben.
US-Staatsanwalt Damian Williams sagte: „Joshua Schulte hat sein Land verraten, indem er einige der dreistesten und abscheulichsten Spionageverbrechen in der amerikanischen Geschichte begangen hat. In seinem Rachefeldzug gegen die CIA, die auf die Sicherheitsverstösse von Schulte reagiert hatte, als er dort beschäftigt war, hat er unserer nationalen Sicherheit unermesslichen Schaden zugefügt.
Als das FBI ihn erwischte, legte Schulte noch einen drauf und versuchte, der Nation noch mehr Schaden zuzufügen, indem er einen, wie er es nannte, „Informationskrieg“ führte, indem er streng geheime Informationen aus dem Gefängnis heraus veröffentlichte. Von seinem Heimcomputer aus übermittelte Schulte dann die gestohlenen CIA-Dateien an WikiLeaks, wobei er Anonymisierungswerkzeuge wie das Betriebssystem Tails und den Tor-Browser verwendete, die WikiLeaks potenziellen Informanten empfiehlt. Und die ganze Zeit über sammelte Schulte Tausende von Videos und Bildern von Kindern, die zu seiner persönlichen Befriedigung auf abscheuliche Weise missbraucht wurden. Schulte hat sich der früheren Anklagen im Zusammenhang mit Kinderpornografie und der Weitergabe von Verschlusssachen nicht schuldig bekannt und hat wiederholt jegliche Beteiligung an dem Fall Vault 7 bestritten.
Australischer Autor in China verurteilt
Auch in China kam es jüngst zu einer Verurteilung wegen Spionage, in diesem Fall mit einer noch härteren Strafe. Der australische Autor Yang Hengjun wurde in China nach fünf Jahren Untersuchungshaft zum Tode verurteilt. Die Strafe kann in eine lebenslängliche Haft umgewandelt werden, wenn der Inhaftierte sich in den nächsten zwei Jahren nichts zuschulden kommen lässt. Berichten zufolge könnte er wegen miserabler Haftbedingungen und schlechtem Gesundheitszustand jedoch schon in dieser Zeit sterben. Yang, ehemaliger Mitarbeiter des chinesischen Aussenministeriums und Blogger für Demokratie, wurde 2019 bei seiner Ankunft in Guangzhou festgenommen. Die genauen Anklagepunkte bleiben unklar, obwohl China Spionagevorwürfe erhoben hat.
Trotz internationaler Kritik und bleibt australischen Diplomaten der Zugang zu ihm stark eingeschränkt. Australien, einschliesslich Aussenministerin Penny Wong, hat seine Empörung über das Urteil ausgedrückt und fordert Yangs Freilassung. Die NZZ schreibt dazu: „Das wahre «Verbrechen» des 57-Jährigen dürfte gewesen sein, dass er sich als ehemaliges Mitglied des Parteikaders von China und der Kommunistischen Partei abgewandt hatte. Das ist in den Augen der Machthaber Verrat, der hart bestraft gehört.“