Strafanzeige: Familie des Waadtländer Zugs-Geiselnehmers spricht von «unrechtmässiger» Tötung

Am Abend des 8. Februar nahm ein 32-jähriger Mann aus dem Iran 13 Fahrgäste und den Lokführer eines Regionalzugs zwischen Yverdon und Sainte-Croix in der Waadt als Geiseln. Nach rund vier Stunden beendeten die Einsatzkräfte das Drama und erschiessen den Geiselnehmer, als dieser mit einer Axt auf einen Polizisten losgeht.

Dem Angriff vorangegangen war der Versuch der Polizei, den Mann mit einem Taser handlungsunfähig zu machen. Wie verschiedene Medien nun berichten, hat die Familie des getöteten Geiselnehmers am 15. Febuar eine Strafanzeige eingereicht gegen «jede Person, die unrechtmässig zum Todes ihres Sohnes beigetragen habe», so BLICK.CH mit Verweis auf einen Beitrag von RADIO-TELEVISION SUISSE ROMANDE. Der Tod ihres Angehörigen sei «eine Ungerechtigkeit», wird die Familie in dem Beitrag zitiert.

Passagiere, die sich im Zug befunden hatten, hatten gegenüber Medien ausgesagt, der Geiselnehmer habe gestresst gewirkt. Offenbar wollte er erzwingen, mit einer Mitarbeiterin eines Ayslbewerberheims in Kontakt zu treten, heisst es in den Berichten.

Auch ohne die Strafanzeige der Angehörigen des Geiselnehmers führt die Staatsanwaltschaft des Kantons Waadt von Amtes wegen eine Untersuchung durch, wenn eine Person bei einem Einsatz durch einen Polizisten ums Leben kommt. Dabei wird geklärt, ob die tödliche Schussabgabe in der gegebenen Situation durch die gesetzlichen Vorgaben gedeckt war. Falls nicht, muss der Polizist wegen der Tötung angeklagt werden.

Bei dem Zug handelte es sich um eine Verbindung der «TransportVallée de Joux – Yverdon-les-Bains – Saint-Croix».

 

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