Der Zürcher Vertuschungsapparat läuft auf Hochtouren

Auch am Tag 5 nach dem tragischen Unfalltod der 18-jährigen Radrennfahrerin Muriel Furrer am Juniorenrennen der Rad WM 2024 sind noch viele Punkte offen. Nach wie vor versuchen alle Involvierten, die drängenden Fragen auszusitzen. Die Zürcher Strafverfolgungsbehörden informieren spät, unvollständig und unpräzis, schaffen keine Transparenz und nehmen die Verantwortlichen in Schutz. Und diese reagieren nicht auf E-Mails. Eine Spurensuche.

Seit Tagen herrscht der Eindruck, dass die offiziellen Stellen alles dafür tun, die Umstände des tragischen Unfalltodes von Muriel Furrer zu vertuschen und die Verantwortlichkeiten unter den Teppich zu kehren.  Die Verantwortlichen versuchen den Narrativ aufrecht zu erhalten, Muriel Furrer sei mutmasslich alleine auf der Strecke gewesen und dann, durch ungeklärte Umstände, von der Strasse abgekommen. Ein Video eines BLICK-Leserreporters, das gestern morgen noch aufgeschaltet war, zeigte allerdings ein anderes Bild.

Heute ist das Video nicht mehr auffindbar. Gemäss Auskunft der Ringier Medienstelle sei Swiss Cycling an die Redaktion herangetreten und hätte im Namen von Muriels Familie gebeten, das Video vom Netz zu nehmen. Dem sei die Reaktion nachgekommen. Das ist nachvollziehbar.

Alles ganz anders?

Und trotzdem: Das Video zeigt eine ganz andere Geschichte als die, die Staatsanwaltschaft, Polizei, Offizielle und ein Teil der Medien glauben machen wollen. Das Video scheint nämlich die These zu widerlegen, dass Muriel Furrer bei ihrem Unfall ganz alleine im Wald oberhalb von Küsnacht unterwegs war.

Das verschwundene Video zeigte eine Rennfahrerin im Schweizer Dress, die in einer Neunergruppe unterwegs war. Ob das Video authentisch war oder ist, konnte INSIDE JUSTIZ nicht verifizieren. Im Artikel «Protokoll der Tragödie – neue Details zum Tod des Schweizer Rad-Talents» hält BLICK.CH aber auch an Dienstag  an dem fest, was das Video zeigte: «Furrer fährt 400 Meter oberhalb der mutmasslichen Unfallstelle an einem Blick-Leserreporter vorbei. Nichts deutet auf das bevorstehende Drama hin. Die Situation an dieser Stelle sieht gemäss dem Video, das Blick vorliegt und mit Sorgfalt ausgewertet hat, wie folgt aus: Zuerst kommen zwei Fahrerinnen. Eineinhalb Sekunden später erscheint eine Fahrerin, an ihrem Hinterrad Furrer. Mit leichtem Rückstand, aber mit Sichtkontakt zur Schweizerin, folgen dann erst einzeln zwei Fahrerinnen und danach ein Dreier-Grüppchen. Acht Sekunden nach Furrer passiert die Österreicherin Griesser diese Stelle. Nach vier weiteren Fahrerinnen folgen zahlreiche Begleitfahrzeuge.»

Das will so gar nicht zu dem passen, was die Offiziellen bisher in ihrer Kommunikation stets insinuierten, und was auch die Staatsanwaltschaft am Montag kommunizierte: In einem allgemeinen, sehr unspezifischen und unpräzisen Medien-Communiqué heisst es dort wörtlich: «Der Sturz wurde nach heutigem Ermittlungsstand nicht beobachtet. Es liegen dazu bisher keine Fernsehbilder oder andere Aufnahmen vor. Zeugen sind keine bekannt.»

Auffallend oft werden die Aussagen der Staatsanwaltschaft relativiert: «Nach heutigem Ermittlungsstand» oder «bisher» sind klare Hinweis darauf, dass die Staatsanwaltschaft sich nicht festlegen will. Auch dass «keine Zeugen bekannt» sind heisst nicht, dass es keine gibt. Kommt hinzu, dass Staatsanwalt Rolf Jäger in verschiedenen Medien noch eine Nuance anders zitiert wird: Gemäss diesen Berichten soll er ausgesagt haben, es habe sich bisher keine Rennfahrerin gemeldet, die etwas gesehen habe.

Gibt es doch Zeuginnen?

Die Aussagen der Untersuchungsbehörden und das Video werfen die Frage auf, ob tatsächlich niemand den Unfall beobachtet hat. Gemäss BLICK.CH und dem Video befanden sich zwei Fahrerinnen unmittelbar hinter Furrer – «mit Sichtkontakt». Wurden diese Fahrerinnen von der Staatsanwaltschaft aktiv einvernommen? Weiss man überhaupt, um welche Fahrerinnen es sich handelt? Fall nein, warum nicht? Immerhin war das Video seit dem 27. September veröffentlicht. Hat man es überhaupt rechtzeitig ausgewertet?

Und falls man die Fahrerinnen befragt hat, warum teilt die Staatsanwaltschaft nicht mit, was sie ausgesagt haben? Oder haben die Untersuchungsbehörden rechtzeitige Einvernahmen verschlafen und die Sportlerinnen waren bereits abgereist, bevor sie befragt werden konnten?  Fragen über Fragen, die allesamt kein gutes Licht auf die Staatsanwaltschaft werfen, die im Übrigen gestern auch Fragen von INSIDE-JUSTIZ nicht beantwortet hat. Und auch in der Medienmitteilug schon darauf verweist, dass keine weiteren Informationen erteilt werden können. Ausser gegenüber der NZZ, da war Staatsanwalt Jäger etwas redseliger. Und liess sich damit zitieren – Wortlaut NZZ –, «dass alleine der Umstand, dass eine Fahrerin nicht umgehend ins Ziel gelange und ihr Aufenthaltsort vorübergehend unbekannt sei, noch nichts Ungewöhnliches sei bei einem Radrennen.» Der Staatsanwalt in der Rolle des vorauseilenden Verteidiger des Veranstalters. Unbefangenheit tönt anders.

Laut TELE ZÜRI vom Montag wurde zudem bekannt, dass die Staatsanwaltschaft aktuell nicht gegen konkrete Personen ermittelt. Auch das erstaunt, kommen doch mehrere mögliche Straftatbestände in Frage. Abgesehen davon, dass eine Dritteinwirkung bislang nicht ausgeschlossen wird – z.B., dass eine andere Fahrerin Furrer touchiert haben könnte. Die Tatbestandsmerkmale der gefährlichen Strecke, der widrigen Wetterverhältnisse, der fehlenden Streckenposten, des fehlenden Trackings der Fahrerinnen und der fehlenden Prozesse, um Unfälle rasch festzustellen – alle diese Aspekte müssten ohne Weiteres den Anfangsverdacht der fahrlässigen Tötung durch Unterlassung aufkommen lassen – Art. 117 StGB in Verbindung mit Art. 11 StGB. Gerichtet gegen den Veranstalter, der eine Garantenstellung für die Sportlerinnen und Sportler hat. So ähnlich, wie ein Bergbahnbetreiber im Skisport ja auch für Sicherheit der Pisten garantieren muss. INSIDE-JUSTIZ hat bei mehreren Juristen nachgefragt, die nicht namentlich genannt werden wollen, diese Einschätzung aber durchaus teilen.

Wohlverstanden: Ein Anfangsverdacht ist kein Schuldspruch. Es gilt die Unschuldsvermutung.  Ein Anfangsverdacht müsste hingegen die notwendigen Untersuchungshandlungen auslösen. Und das, bevor die mutmasslich Beschuldigten sich absprechen und Beweismittel beiseite schaffen. INSIDE JUSTIZ hat beim Sportamt des Kantons Zürich, beim Lokalen OK (LOK), bei der Stadt Zürich, bei Swiss Cycling und beim UCI nachgefragt, ob die Staatsanwaltschaft bei ihnen Untersuchungshandlungen vorgenommen habe. Geantwortet hat keine der angefragten Parteien.

Verhindert der Klüngel aus Kanton, Stadt, Weltradverband, Schweizer Radsportverband und Staatsanwaltschaft eine saubere Untersuchung?

Die Trägerschaft der Rad WM 2024 bilden die Stadt Zürich, der Kanton Zürich und Swiss Cycling, der Schweizer Radsportverband. Sie haben dann ein lokales Ok «LOK» beauftragt, die Rad-WM zu organisieren, so die Internetseite zurich2024.com.  Die Rennen selbst wurden vom UCI, dem Weltradsportverband durchgeführt.  Wer dabei welche Verantwortungen hatte? – Auch bald eine Woche nach dem tragischen Unfall hüllen sich auch zu dieser Frage (auf Nachfrage von INSIDE JUSTIZ) alle Parteien in Schweigen.

Dabei gibt es drängende Fragen. Zum Beispiel zum Sicherheitskonzept.

Der Sportdirektor des LOK, Olivier Senn, erklärte in einem Interview mit der SDA vom Sonntag, zum Thema Sicherheit der Strecken: «Da halten wir uns ans Reglement des Weltverbandes. Die UCI hat die Streckensicherung abgenommen.» Das Interview ist z.B. auf watson.ch nachzulesen.

Am gleichen Tag doppelte Andreas Herren, Medienchef des LOK, im Regionaljournal Zürich/Schaffhausen von Radio SRF nach:

«Die Strecken wurden in einem mehrjährigen Prozess festgelegt und immer wieder überprüft. Die Strecken sind von Radsportexperten und Verkehrsexperten nach sicherheitstechnischen und anderen Aspekten abgeprüft worden. Die Prüfungen haben unter unterschiedlichsten Wetterbedingungen stattgefunden. Wir haben die Strecken letztes Jahr, auch mit dem Einverständnis der UCI bekanntgeben. Wir sind überzeugt, dass wir alles getan haben, damit die Strecke allen Anforderungen entspricht.»

Was stand in dem Sicherheitskonzept?

Nur: Was wirklich in dem oder den Sicherheitskonzepten steht, bleibt offen: Warum wurden an der steilen Passage an der Schmalzgruebstrasse nicht ausreichend Streckenposten platziert, um den gesamten Steckenabschnitt im Blickfeld zu haben und zu sehen, wenn eine Fahrerin über die Strasse hinausrutscht und in den Wald stürzt? Warum wurden an den Bäumen erst nach dem Unfall Matten und Absperrbänder und zusätzliche Streckenposten platziert? Warum hatte das Sicherheitskonzept nicht vorgesehen, die Fahrerinnen und Fahrer mit einem GPS-Tracker auszustatten, mit welchem ihre Standorte in Echtzeit hätten überprüft werden können? Warum gab es keine Vorgabe, dass Sportler, die das Rennen aufgeben, sich umgehend melden müssen, damit ein Unfall ausgeschlossen werden kann?

Einsicht ins Sicherheitskonzept? Fehlanzeige

INSIDE-JUSTIZ hat am Montag beim OK-Chef und Amtsdirektor des kantonalen Zürcher Sportamts, Stefan Schötzau, um Einsicht in das Sicherheitskonzept gebeten. – Aufgrund des Öffentlichkeitsprinzips besteht nach Ansicht dieser Redaktion ein Recht der Öffentlichkeit auf Einsicht in dieses Dokumente. Eine Antwort hat INSIDE-JUSTIZ nicht erhalten. Auch entsprechende Anfragen an das Lokale OK und den Weltradsportverband blieben ohne Antwort.

Das lässt die Frage aufkommen: Was gibt es zu verstecken? Ist den Verantwortlichen womöglich erst nach dem tödlichen Unfall mit der überlangen Zeitperiode bis zum Auffinden der schwerverletzten Muriel Furrer aufgegangen, dass in ihren Sicherheitsdispositiven tödliche Lücken klaffen?

Und offen bleibt damit vorläufig auch die Frage, ob das oder die Sicherheitskonzepte überhaupt von irgendeiner amtlichen Stelle überprüft und abgenommen wurden. LOK-Medienchef Andreas Herren sprach im Radio von «Radsport- und Verkehrsexperten», welche die Strecken geprüft hätten. Aber wurde auch geprüft, welche Prozesse bei einem Juniorinnenrennen angewendet werden, um unbeobachtete Unfälle rasch zu entdecken und die Notfall-Versorgung sicherzustellen? Oder war, zynisch genug, dafür keine Zeit mehr, weil schliesslich auch noch die Sponsoren-Gala vorbereitet werden musste?

An welchen Händen klebt wieviel Blut?

Hatten die Stellen, welche die Konzepte prüfen sollten, vielleicht nicht so genau hingeschaut, weil es ja die Verwaltung von Stadt und Kanton selbst waren, welche als Veranstalter auftraten? Und weil man wusste, dass die politischen Verantwortlichen, Regierungsrat Mario Fehr (parteilos) beim Kanton, Stadtrat Filippo Leutenegger (FDP) und Stadtpräsidentin Corinne Mauch (SP) diese WM so unbedingt zum Erfolg für Zürich machen wollten. Exekutiv-Politiker übrigens, die sich seit dem Unfall vornehm zurückhalten und grösstenteils abgetaucht sind. Corinne Mauch hat angesichts der drängenden Fragen am Montag sogar ein Bilanz-Interview zur Rad WM auf TELE ZÜRI nach anfänglicher Zusage wieder zurückgezogen, wie der Sender gestern vermeldete.

Der Fragen sind bald eine Woche nach dem tragischen Unglück viele. In der Bevölkerung ist die Trauer, Betroffenheit und Anteilnahme gross. Und das nicht nur in Zürich. Das tragische Schicksal der Familie Furrer und ihrer so hoffnungsvollen Tochter bewegt über die Landesgrenzen hinaus. Und wirft auch auf internationalem Parkett kritische Fragen auf – wie dieser Beitrag der deutschen BILD-Zeitung vom Dienstag zeigt.

Es ist dringend angezeigt, dass die Untersuchungsbehörden endlich in die Gänge kommen. Oder am besten: Ein ausserkantonaler Staatsanwalt eingesetzt wird, der in dem Zürcher Filz unerschrocken untersucht, wer für diesen Todesfall die Verantwortung zu übernehmen hat. Politische Konsequenzen nicht ausgeschlossen.

Titelbild: Von Albinfo – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=153337959

UPDATE: BLICK findet also doch eine mutmassliche Zeugin

Kurz nach Redaktionsschluss dieses Artikels berichtet BLICK.CH darüber, dass die Redaktion eine mutmassliche Augenzeugin des Unglücks ausfindig machen konnte. Auf der Basis des Leservideos hat die Redaktion die zwei Fahrerinnen, die hinter Muriel Furrer die Abfahrt absolvierten, identifizieren können.

Nach Absprache mit dem Landesverband räumt diese ein, sie hätte mitbekommen, wie Muriel Furrer «von der Strecke abkam».  BLICK.CH nennt den Namen der Sportlerin nicht, auf Wunsch des entsprechenden Landesverbandes und aus Rücksicht auf die Familie von Furrer, wie die Zeitung schreibt. Man befürchte, dass die 17-jährige Sportlerin die Zielscheibe von Hassnachrichten werden könnte.

Ob diese Sorge berechtigt ist, bleibt dahingestellt. Dass eine Sportlerin in einem Radrennen sich darauf verlässt, dass sich die nachfolgenden Betreuer und Sicherheitsleute um eine gestürzte Fahrerin kümmern und deshalb weiterfährt, ist nachvollziehbar.  Unc auch juristisch kann der Fahrerin kaum ein Vorwurf gemacht werden. Die unterlassene Hilfeleistung nach Art. 128 StGB greift für Dritte nur, wenn für sie klar erkennbar war, dass eine Person in Lebensgefahr schwebt und die Nothilfe zumutbar gewesen wäre.

Ein schlechtes Licht wirft die jüngste Enthüllung hingegen auf die Arbeit der Staatsanwaltschaft. Dass eine Zeitung eine Zeugin findet, die Untersuchungsbehörden hingegen nicht, ist nicht geeignet, das Vertrauen in die Untersuchung zu stärken.

Warum ist eine Aufarbeitung wichtig?

Verschiedende Leserkommentare stellen die Frage, warum Medien den tragischen Tod von Muriel Furrer nicht einfach ruhen lassen können. Und abwarten, bis die Untersuchungsbehörden ihre Arbeit getan haben. Oft wird darauf verwiesen, die spekulativen Mediengeschichten würden das Leid der Familie zusätzlich befördern.

INSIDE JUSTIZ respektiert die Sicht und die Trauer der Familie. Dass ihr Leid kaum zu ertragen sein muss, ist vollständig nachvollziehbar. Gleichzeitig sind wir es allen jungen ambitionierten Sporttalenten schuldig, unseren Beitrag zu leisten, damit ihnen ein solches Schicksal erspart bleibt.

Dass im Radsport zu viele Sportlerinnen und Sportler zu Tode kommen, bestreitet kaum jemand. Seit David Lappartient 2017 Präsident der UCI wurde, sind nicht weniger als neun Radsportlerinnen und Radsportler nach Stürzen bei Wettbewerben verstorben. Nur eine unabhängige und unbefangene Untersuchung unter genauer Beobachtung der Öffentlichkeit kann die Verantwortlichkeiten benennen und die Basis schaffen, dass die Sicherheit im Radsport verbessert wird.

Kritische Medienberichterstattung? Zwei der vier grössten Medienhäuser sind «Partner» der Rad-WM

Die Berichterstattung über die Umstände des tragischen Unfalls von Muriel Furrer in den Schweizer Medien fällt sehr unterschiedlich, im Durchschnitt aber wenig kritisch aus. Problematisch: Viele Medienbetriebe sind «Media Partner» der Rad WM. Das gilt beispielsweise für den TAGES-ANZEIGER und die SONNTAGSZEITUNG, zwei Titel der Tamedia Gruppe. Die Tamedia ist in der Sache weder durch kritische Beiträge noch investigative Recherchen zu dem tödlichen Unglück aufgefallen.

Dasselbe gilt für die SRG SSR, die als «Host Broadcaster» in einem Vertragsverhältnis mit den Organisatoren der Rad WM steht und die Bilder des Anlasses produzierte. Der SRG-Sender SRF-3 ist zudem ein weiterer Medienpartner. Auf der gesamten SRF-Mediathek findet sich kein einziger Beitrag, der sich kritisch mit der Verantwortung der Organisatoren auseinandersetzen würde.

SRF Sport-Moderator Olivier Borer war über Tage überfordert und nicht in der Lage, die Situation journalistisch zu bewältigen. Unmittelbar bei Bekanntwerden des Unfalls musste Borer einräumen: «Es tuet mer leid, i weiss grad nöd was fröge».  Aber auch noch am Sonntagmittag hat Borer keinen Plan. Als im Gespräch mit LOK-Gesamtleiter Daniel Rupf Bilder der Gedenkstätte für Muriel an der Wasserkirche eingeblendet werden, nimmt Borer den Faden mit der Bemerkung auf: «I wött nöd go bore und i muess mi au selber schütze». Kritische Fragen nach dem Sicherheitskonzept und der Verantwortung der Organisatoren? Fehlanzeige. 

Positiv sticht bei der kritischen Aufbereitung die BLICK-Redaktion hervor, die als Einzige recherchiert und sich nicht zufrieden gibt mit den nichtssagenden Sprüchen der Offiziellen. Der BLICK enthüllt nicht nur, dass Muriel Furrer mehr als eine Stunde unentdeckt und schwerverletzt im Wald gelegen haben musste, die Ringier-Journalisten treiben mit ihren Recherchen auch die Untersuchungsbehörden vor sich her und sind über die Umstände des tragischen Unglücks oft besser im Bild als Staatsanwaltschaft und Polizei.

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