Fall Fabienne W: Schaffhausen im Nebel
In der Krisenkommunikation gibt es einige Regeln, die selten missachtet werden. Zum Beispiel, dass eine halbe Wahrheit eine ganze Lüge ist, dass Transparenz, von Ausnahmen abgesehen, ein Gebot der Stunde ist und dass man die Medien nicht für dumm verkaufen soll(das tun sie ja genug selber). Nun missachtet die Regierung des Kantons Schaffhausen in Person der zuständigen Regierungsrätin Dr. Cornelia Stamm Hurter gleich mehrere dieser Gebote. Man verschickte am Freitagmorgen eine Medienmitteilung, die als Ergebnis offenbart, dass man im Fall Fabienne W. nichts falsch gemacht hat und alle Vorwürfe der Medien und der Öffentlichkeit gar nicht stimmen. Das Gutachten wurde von „Prof. em. Dr. Andreas Donatsch, Zürich, „einem ausgewiesenen Kenner des schweizerischen Polizei- und Strafprozessrechts“ verfasst. Es handelt sich um denselben Professor, der auch schon für den Kanton Schaffhausen tätig war. Unabhängig? Die Einsicht in das PR-Gutachten wurde inside-justiz verweigert. Die Schaffhauser Regierung bleibt einmal mehr intransparent.